Frau Kirchner

Schülerinterview aus dem Schuljahr 1916/17

Schüler: Was muss man für Ihren Beruf können? Wieso wollten Sie Lehrerin werden?

Frau Kirchner: Mein Berufswunsch war so lange ich denken kann - Lehrerin. Man braucht unbedingt die Freude an diesem Beruf, Geduld, Ausdauer und ganz wichtig: liebevolle Konsequenz.

Schüler: Was von den oben genannten Sachen fällt Ihnen schwer?

Frau Kirchner: Manchmal bin ich nicht sehr geduldig. Z.B., wenn Kinder eine meiner wichtigsten Regeln nicht einhalten. `Ich tue keinem weh, weil ich das auch nicht möchte.` Gewalt - schon in der kleinsten Form - geht gar nicht.

Schüler: Sie wurden letztes Jahr zur Vertrauenslehrerin gewählt. Welches war Ihr besonderster `Fall`?

Frau Kirchner: Von dieser Wahl im letzten Jahr zur Vertrauenslehrerin war ich total überrascht, aber wirklich erfreut. Damit hätte ich niemals gerechnet. Schön!
Wir hatten schon einige Treffen und vertrauliche Gespräche bei denen ich zum Glück helfen konnte, noch kein besonderer Fall.

Schüler: Sie unterrichten Geschichte in den 5. Klassen und sind Klassenlehrerin der Flex A. Was macht Ihnen mehr Spaß und warum?

Frau Kirchner: Beides. Ich habe ja gemeinsam mit Frau Haule die Flex Klassen aufgebaut und bin von dem Konzept total begeistert und überzeugt. Durch Geschichte kann ich aber auch in den Kl. 5/6 unterrichten. Das macht mir ganz viel Spaß.

Schüler: Was war Ihr komischstes Erlebnis in Ihrer ganzen Lehrerzeit?

Frau Kirchner: 1. Schultag Klasse 1!
Nach etwa 20 min Unterricht sagte ein kleiner Schüler: `Hast du mal ein Taschentuch, mir schwitzt schon die Stirn.`

Schüler: Sie müssen eine Menge Tests und Klassenarbeiten kontrollieren. Ist es manchmal lästig?

Frau Kirchner: Nein, lästig nicht - zeitaufwendig schon.

Schüler: Gibt es Tage, an denen Sie überhaupt keine Lust haben in die Schule zu gehen?

Frau Kirchner: Eigentlich nicht. Ich habe ja das Glück, Freude an meiner Arbeit zu haben. Tage, an denen ich Dinge erledigen muss, die nicht wirklich Sinn machen, mag ich nicht.